Die Schweiz braucht eine faire Elternzeit!

Der Bundesrat hat sich mit einer möglichen Elternzeit auseinandergesetzt!

Die Schweiz hinkt hinterher – und Familien zahlen den Preis

Die Schweiz ist eines der letzten Länder ohne eine echte Elternzeit. Während andere Staaten längst erkannt haben, dass Elternschaft nicht nur Privatsache ist, sondern gesamtgesellschaftlich gestützt werden muss, bleibt die Schweiz in alten Strukturen gefangen. Das Resultat? Die Hauptlast liegt bei den Müttern – sie verdienen weniger, haben schlechtere Karriereaussichten und sind im Alter häufiger von Armut betroffen. Doch nicht nur Familien tragen die Folgen, sondern auch Unternehmen und die Gesellschaft. Es ist höchste Zeit, dass sich das ändert.

Die Schweiz ist eines der letzten Länder ohne eine echte Elternzeit – und das auf Kosten der Mütter.

Aktuelle Situation in der Schweiz

Derzeit haben erwerbstätige Mütter Anspruch auf 14 Wochen Mutterschaftsurlaub, während Väter lediglich 2 Wochen Vaterschaftsurlaub beziehen können. Das reicht hinten und vorne nicht: Die meisten Frauen – über 80 Prozent – verlängern den Mutterschaftsurlaub auf eigene Kosten. Nur 18 Prozent der Mütter kehren nach 14 Wochen schon an den Arbeitsplatz zurück!

Kosten der Elternschaft: Wer bezahlt heute?

Elternschaft kostet – und zwar nicht erst mit einer Elternzeit. Schon heute fallen die meisten finanziellen Einbussen direkt bei den Familien an, insbesondere bei den Müttern. Sie reduzieren ihr Pensum, übernehmen die unbezahlte Care-Arbeit und zahlen die Rechnung mit ihrer wirtschaftlichen Sicherheit. Auch Unternehmen und die Gesellschaft tragen indirekte Kosten, etwa durch steigende Gesundheitsausgaben oder die schlechtere wirtschaftliche Absicherung von Frauen. Das Problem: Die Politik ignoriert diese Realität und tut so, als wäre Elternzeit ein unnötiger Luxus, statt endlich anzuerkennen, dass die Kosten schon längst existieren – nur eben auf zu wenigen Schultern lasten.

Elternzeit ist keine Frage des Wollens, sondern eine Frage der Gerechtigkeit.

Internationale Vergleiche: Die Schweiz als Schlusslicht

Ein Blick über die Grenzen zeigt, wie beschämend die Situation ist: Während der OECD-Durchschnitt bei 61 Wochen Elternzeit liegt – also mehr als 15 Monate –, bietet die Schweiz gerade mal 14 Wochen Mutterschaftsurlaub und 2 Wochen Vaterschaftsurlaub. Das ist nicht familienfreundlich. Das ist ein Armutszeugnis.

61 Wochen Elternzeit im OECD-Durchschnitt – die Schweiz? 14 Wochen für Mütter, 2 für Väter. Das ist ein Skandal.

Der Bundesrat bewegt sich – aber reicht das?

Der Bundesrat hat sich endlich mit der Einführung einer Elternzeit auseinandergesetzt und zwei Modelle untersucht. Die gute Nachricht: Beide Varianten kommen zusätzlich zu Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub. Das ist ein wichtiger Fortschritt.

  • Paritätisches Modell: Beide Elternteile erhalten je 11 zusätzliche Wochen. Damit kommen Mütter auf insgesamt 25 Wochen, das andere Elternteil auf 13 Wochen.
  • Variables Modell: 22 zusätzliche Wochen Elternzeit, davon 6 Wochen fix fürs andere Elternteil, 16 Wochen flexibel aufteilbar.

Endlich werden Minimalstandards nicht infrage gestellt, sondern weitergedacht. Doch wo Fortschritt versprochen wird, folgt leider auch ein Rückschritt.

Die Schlussfolgerungen? Ein Schlag ins Gesicht

Anstatt zu anerkennen, dass Elternzeit eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist, kommen aus dem Bericht des Bundesrates wieder dieselben abgenutzten Argumente: Zu teuer. Zu kompliziert. Frauen sollen arbeiten, statt mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.

Ein Satz aus dem Bericht spricht Bände: «Im Hinblick auf die Arbeitsmarktlage ist es zentral, das Potenzial von Frauen noch besser zu nutzen.» Was damit gemeint ist? Mehr Arbeit, weniger Lohn, kaum Vereinbarkeit. Das Potenzial von Frauen wird längst «genutzt» – nur unbezahlt. Diese Art von Politik ist nicht nur ignorant, sondern aktiv schädlich für Gleichstellung und gesellschaftlichen Fortschritt.

Der Bundesrat erkennt die Probleme, aber bleibt in alten Mustern gefangen. Elternzeit ist keine Belastung, sondern eine gesellschaftliche Notwendigkeit.

Die Politik muss endlich Verantwortung übernehmen

Die Studie zeigt deutlich: Die heutigen Lösungen sind unzureichend. Die Schweiz braucht eine Elternzeit, die diesen Namen verdient – zusätzlich zum Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub. Und sie braucht eine faire Kostenverteilung, die nicht länger ausschliesslich auf den Schultern der Mütter lastet.

Jetzt ist der Moment, um Druck zu machen. Die Politik muss verstehen, dass wir uns nicht länger mit Alibi-Massnahmen abspeisen lassen. Elternzeit ist keine Frage des Wollens, sondern eine Frage der Gerechtigkeit.

Das Potenzial von Frauen wird längst „genutzt“ – nur unbezahlt und auf ihre Kosten.

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Elternschaft darf kein persönliches Risiko sein. Heute tragen vor allem Mütter die finanziellen und beruflichen Folgen der Kinderbetreuung – während die Politik weiter zusieht. Dabei zeigen internationale Vergleiche: Die Schweiz hinkt hinterher.

Doch es gibt Hoffnung! Der Bundesrat hat sich erstmals mit einer Elternzeit auseinandergesetzt. Zwei Modelle stehen zur Diskussion – doch anstatt echte Lösungen zu liefern, wird wieder über Kosten gestritten. Wir sagen klar: Die heutigen Lösungen sind unzureichend!

Wir fordern eine Elternzeit, die Mütter entlastet, Väter einbindet und für eine gerechte Verteilung der Betreuung sorgt. Die Politik muss jetzt handeln – und wir machen Druck!

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Die Politik darf nicht länger wegsehen: Elternzeit muss her – zusätzlich zum Mutter-schafts- und Vaterschafts-urlaub.

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