Aktionen

Dini Mueter bruucht es Kafi:

Die Eidgenössische Kommission dini Mueter und die Berner Kaffeebrennerei Adrianos lancieren auf den Frauenstreik am 14. Juni 2022 hin gemeinsam einen Kaffee – und machen mit dieser Aktion auf die Situation für Mütter in der Schweiz aufmerksam.

Dini Mueter isch erschöpft. Durchschnittlich arbeiten Mütter in der Schweiz rund 70 Stunden pro Woche – grösstenteils unbezahlt. Doch statt den Wert der von Frauen geleisteten Sorgearbeit endlich anzuerkennen, wird zunehmend gefordert, dass Mütter immer noch mehr arbeiten. Dagegen setzen Mütter und Kinderbetreuerinnen aus der EKdM pünktlich zum Frauenstreik am 14. Juni hin ein Zeichen: indem sie Pause machen. Ein kleiner rebellischer Akt im Alltag.

Auf Initiative der EKdM hin hat die Berner Kaffeebrennerei Adrianos dafür eine besondere Kaffeemischung kreiert. Von jeder verkauften Packung des fair hergestellten Spezialitätenkaffees fliessen 5 Franken an die EKdM, die damit neue Aktionen finanziert, um auf die Situation für Mütter und Kinderbetreuerinnen in der Schweiz aufmerksam zu machen. Der Kaffee ist bereits ab dem 1. Juni und solange Vorrat erhältlich, bestellbar im Online-Shop von Adrianos. Es handelt sich bei der Mischung um den kräftigsten Kaffee, den Adrianos je geröstet hat – geschmacklich und gemessen am Anteil Robusta. Das passt: Mütter haben 70-Stunden-Wochen – Kraft und Stärke sind auch bei ihnen täglich gefordert.
Auf der zur Aktion gehörenden Website www.dinimueterbruuchteskafi.ch sind ab dem 1. Juni Zahlen und Fakten zum Muttersein in der Schweiz aufgelistet, die zeigen, wie es um die Familienfreundlichkeit in der Schweiz wirklich steht.

10 Fakten zum Muttersein in der Schweiz

  1. 23 Stunden: Mütter in Paarhaushalten mit zwei Kindern leisten durchschnittlich pro Woche 23 Stunden mehr unbezahlte Arbeit als Väter. Das sind drei Arbeitstage pro Woche, ein 60-Prozent-Pensum.  Quelle 1, Quelle 2, via Economiefeministe
  1. 0 Tage: Die Schweiz kennt als einziges Land in Europa keinen Mutterschutz vor der Geburt. Quelle
  1. 100 Milliarden Franken: Obwohl Frauen und Männer gleich viele Stunden arbeiten, haben Frauen in der Schweiz 100 Milliarden Franken weniger Einkommen als Männer. Quelle
  1. 80 Prozent der Frauen leiden unter dem «mental load», also der mentalen Belastung, die sie tragen, weil sie wesentlich mehr leisten als ihr Partner, wenn es um Kindererziehung, Care-Arbeit sowie um Organisation und Planung in Haushalt und Familie geht. Quelle
  1. 244 Milliarden Franken: So viel beträgt der monetäre Wert der unbezahlten Arbeit der Frauen in der Schweiz. Das ist mehr als alle Staatsausgaben von Bund, Kantonen und Gemeinden zusammen. Quelle
  1. Die Hälfte eines Gehalts: Während die meisten europäischen Länder die Kinderbetreuung für Familien stark subventionieren, muss in der Schweiz ein Paar mit durchschnittlichem Einkommen zwischen einem Drittel und der Hälfte eines Gehalts ausgeben, um die externe Betreuung für zwei Kinder zu bezahlen. Quelle
  2. Rund 1 Milliarde Stunden: So lange arbeiten Frauen in der Schweiz jedes Jahr unbezahlt allein für die Betreuung der Kinder – fast doppelt so viele Stunden wie alle Männer im Baugewerbe. Quelle
  1. ⅓ weniger Rente: Frauen bekommen in der Schweiz mindestens ein Drittel weniger Rente als Männer. Fast 11 Prozent aller Frauen müssen direkt beim Renteneintritt Ergänzungsleistungen beantragen, um über die Runden zu kommen. 2019 bezogen insgesamt über 140‘000 Frauen Ergänzungsleistungen – bei den Männern sind es halb so viele. Quelle
  1. 0 Wochen Elternzeit: Die Schweiz, eines der reichsten Länder der Welt, kennt keine Elternzeit. Die Mitgliedstaaten der OECD gewähren Eltern im Durchschnitt 51 Wochen bezahlten Urlaub nach Geburt eines Kindes. In der Schweiz haben Mütter 14 Wochen zu Gute, Väter 2 Wochen. Quelle
  2. Viertletzter Rang: Die Schweiz hat keine bezahlbare, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung. Bei einem internationalen Vergleich des UNICEF-Forschungsinstituts Innocenti zu Kinderbetreuungsangeboten in den OECD- und EU-Staaten schneidet die Schweiz miserabel ab und landet auf dem viertletzten Rang. Quelle

Dini Mueter isch hässig!

Hey, schribs doch uf nes T-Shirt! 
Machemer. Die EKdM gibt dir zusammen mit Hässig und Hella Studio ein Statement zum Anziehen. Am Muttertag, 8. Mai 2022 kannst du das Shirt aus der Collab EKdM x Hässig x Hella Studio vorbestellen. Schenks deiner Mutter, deinem Brudi oder dir selber. Weil Mütter in der Schweiz allen Grund haben, hässig zu sein – weil die Bedingungen für Mütter in der Schweiz sind imfall im europäischen Vergleich einfach beschämend. 

Mit dem Kauf des Shirts hilfst du der wichtigsten Mütterlobby der Schweiz, der EKdM, der politisch unabhängigen, feministischen Aktionsgruppe für bezahlte und unbezahlte Betreuungsarbeit. 
Vorbestellungen können ab Muttertag, 8. Mai im Hässig-Online-Shop aufgegeben werden.  
We want: Mehr Zeit und Geld für gute Kinderbetreuung! 


Das Amt für Familienfragen nimmt seinen Betrieb auf

15. Dezember 2021: Weitreichende Unterstützungsmassnahmen für Familien, Schulen und Betreuende beschlossen

Stellungnahmen von ParlamentarierInnen


Frauenstreik 14. Juni 2021

Choreografie der EKdM

Wir Mütter, Frauen, Kinderbetreuerinnen, Schwestern, Töchter, Grossmütter wollen am 14. Juni tanzen, stampfen, rufen und singen für mehr Zeit und Geld für Kinderbetreuung. Deswegen haben wir einen kurzen Flash-Mob mit dem Titel « Dini Mueter schafft nümm gratis » vorbereitet. Ein Video mit den Bewegungen und den Text findet ihr hier. Seid ihr dabei? Weil auch ihr findet, dass wir mehr verdient haben für unsere Arbeit? Dann macht mit und holt eure Freundinnen, Mütter, Kinderbetreuerinnen, Kolleginnen, Schwestern, Töchter, Grossmütter und Nachbarinnen dazu. Wir freuen uns, wenn ihr uns eine Videoaufnahme vom Resultat zukommen lässt. Lasst uns damit die Schweiz erobern, denn wir kämpfen und tanzen jetzt gemeinsam!
Für alle Bernerinnen: Wir treffen uns am Samstag 12. Juni zum Üben auf der Grossen Schanze (14-20 Uhr). Oder direkt am 14. Juni: Um 12 Uhr und um 16 Uhr auf dem Bundesplatz. Wir freuen uns auf einen fröhlichen, kreativen und kämpferischen Frauenstreik 2021.

Für die Baslerinnen: Wir treffen uns am Sonntag 13.6.21 zum Üben und Transparente gestalten im Kannenfeldpark bei den Pingpong-Tischen (14-16 Uhr).
Am 14.6.21 performen wir gemeinsam um 16.45 Uhr auf dem Marktplatz.
Wir freuen uns über alle die mitmachen. Ob Tanzend und mit Stimme, nur mit Stimme oder auch über alle Supporterinnen Zuhause und vor Ort.


Schutzkonzept: Wir sind immer draussen, tragen Masken und halten Abstand.


Kitas am Limit- Kampagne ab Herbst 2020

Unter dem Hashtag #kitasamlimit sammelt die EKdM und Trotzphase Statements zur Situation in Kitas und Tagesschulen. Mit einer Kreideaktion wurden solche Statements auch in die Öffentlichkeit getragen.


Gemeinsam gegen strukturelle Gewalt an Müttern – Kampagne 2020

Im Rahmen der Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, die im November 2020 zum Thema « Mutterschaft und Gewalt » durchgeführt wurde, haben wir Statements zum Thema gesammelt und diese auf den sozialen Medien veröffentlicht.


Online-Podium zu struktureller Gewalt und Mutterschaft, 26.11.2020

Gemeinsam mit Unia Schweiz und im Rahmen der Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, haben wir ein online-Podiumsgespräch veranstaltet. Teilgenommen haben: Natalie Urwyler (Ärztin), Deborah Bühlmann (Juristin und Präsidentin von Bewahrt.org), Aude Spang (Nationale Gleichstellungssekretärin, Unia) und Christin Tlach (Hebamme und Unternehmerin, EKdM). Moderiert hat die bz-Journalistin und EKdM-Aktivistin Sibylle Hartmann. Danke herzlichst auch an Lucify für die tolle Arbeit!


Feministische Sondersession 2020

Vom Freitag, 11. bis Samstag, 12. September 2020 hat die EKdM zusammen mit der Frauenstreikkoordination Bern in der Grossen Halle in Bern und online die erste Feministische Sondersession der Schweiz veranstaltet. Zum Auftakt der Feministischen Sondersession gehörte die Bühne den Care-Migrantinnen, den Pflegerinnen, den Kinderbetreuerinnen, Gewaltbetroffenen und anderen Frauen*, die in einer von Männern verwalteten Krise vergessen gehen. Sie erzählten von ihrem Alltag und stellten Forderungen. Am Samstag folgten Workshops und zum Abschluss Feier und Tanz.


Kampagne: was brauchen Mütter?

Wir sammeln Eure Geschichten! Erzählt uns aus eurer Schwangerschaft und dem Mutterschafts’urlaub’. Eure Erfahrungen zeigen anderen, dass sie nicht alleine sind. Sie geben Einblick in die so private und individualisierte Situation von (werdenden) Müttern und zeigen, was geändert werden muss. Die vollständigen Statements sind auf Facebook publiziert.


Feministischer Postenlauf Bern, 14. Juni 2020

In Erinnerung an den Frauenstreik 2019 veranstaltete die Frauenstreikkoordination Bern einen Postenlauf. Unser Posten war dem Thema Mutterschafts’urlaub’ gewidmet. Mütter schrieben ihre Erfahrungen und Forderungen rund um den mickrigen Mutterschafts’urlaub’ in ein dickes Buch. Wir werden diese Geschichten hüten wie ein Schatz und wir werden sie nutzen, um für bessere Bedingungen zu kämpfen.


Solidarische Statuen, 13. Juni 2020

Zum Jubiläum des Frauenstreiks haben sich in Bern die Statuen mit Müttern, Kinderbetreuerinnen und ganz allgemein mit Frauen, ihrer Arbeit und ihren Forderungen solidarisiert. Wir finden – das darf bleiben! Sind sie nicht vielviel schöner so?


Tag der Kinderbetreuung, 11. Mai 2020

Der 11. Mai 2020 war ein historischer Tag: Nach dem Corona-Lockdown öffneten Schulen und Betreuungsstätten ihre Türen wieder. An diesem Tag hat die EKdM gemeinsam mit der Trotzphase und dem Elternkomitee Kinderbetreuung den ersten Tag der Kinderbetreuung Schweiz durchgeführt. Was wollen Mütter, Väter und Kinderbetreuerinnen an diesem Tag loswerden? Eine Vielzahl von Statements gingen an diesem denkwürdigen Tag bei uns ein und zeigten uns: es braucht diesen Tag – Jahr für Jahr!


Sondersessions-Challenge, 4. Mai 2020

Zu Beginn der Corona-Sondersession begrüssten wir per Mail alle Mitglieder der Bundesversammlung mit einer Challenge: « Damit Sie während den Distance-Pausen im Laufe der Sondersession in ungewohntem Setting einen Zeitvertrieb mit Weiterbildungseffekt geniessen können, stellen wir allen National- und Ständerät*innen diese Challenge zur Verfügung. Wer wird Super-Betreuungsarbeits-Vertreter? Wer wird Super-Betreuungsarbeits-Vertreterin? »


Kinderbetreuung ist keine Privatsache, 7. März 2020

Anlässlich des internationalen Frauenkampftags 2019 hat die EKdM die un- und unterbezahlte Arbeit der Frauen auf die Berner Strassen getragen. 250 Millionen Stunden arbeiten Frauen in der Schweiz jährlich im bezahlten Bildungs- und Betreuungswesen. Rund 1000 Millionen Stunden arbeiten sie unbezahlt für die Betreuung von Kindern zu Hause. Diese Arbeit ist keine Privatsache, sondern hoch relevant für die ganze Gesellschaft. Hier gehts zum Beitrag auf TeleBärn: « Kinderbetreuung ist keine Privatsache ».


Stelldichein beim Rathaus Bern, 27. Februar 2020

Anlässlich der Revision des Reglements über die familienergänzende Betreuung von Kindern und Jugendlichen steht die EKdM bereit und fordert: Die Stadt Bern soll sich dafür einsetzen, dass bei Kitas eine Tarifobergrenze eingeführt wird. Es kann nicht sein, dass Kita-Plätze für Familien unerschwinglich werden. Die Stadt Bern darf auch ihren direkten Einfluss auf die Betreuungsverhältnisse nicht verlieren, sondern soll im Kanton Bern ihre Vorreiterrolle im wichtigen Bereich der frühkindlichen Betreuung und Bildung ausbauen.


Windeln für Parlamentarier*innen, 9. September 2019

Pünktlich zum Beginn der Herbstsession 2019 stand die EKdM auf dem Bundesplatz in Bern. Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier erhielten eine Windel und das Angebot, die EKdM bei Fragen zu feministischer Mütterpolitik gerne kontaktieren zu dürfen.


Kinderwagendemo zum Frauenstreik, 14. Juni 2019

An der grössten Mobilisierung in der Geschichte der Schweiz solidarisierten sich in Bern (und Zürich) erstmals Mütter und Kinderbetreuerinnen. Über 5000 zogen in einer gemeinsamen Kinderwagendemo vom Bärengraben durch die Altstadt auf den Bundesplatz. Die Forderungen: gute Arbeitsbedingungen in der bezahlten und unbezahlten Kinderbetreuung, die Anerkennung dieser Arbeit in allen Sozialversicherungen und einen ausgebauten Mutterschafts »urlaub ». (Bilder: Vithyaah Subramaniam)